Eine Sportschau

Fotografieren bei Olympia

Sebastian Wells war gerade 15 Jahre alt, als eine Reihe von Verletzungen den leidenschaftlichen Läufer daran hinderten, weiter ambitioniert Sport zu machen. Wells eiferte daraufhin nicht mehr großen Leichtathleten nach, sondern denjenigen, die sie in Szene setzten und fing kurzerhand an, als Sportfotograf zu arbeiten. Nur fünf Jahre später, inzwischen als Fotografiestudent an der Ostkreuzschule, schoss er bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ein Foto von Usain Bolt, dass daraufhin vom Deutschen Sportjournalistenverband zum Sportfoto des Jahres gekürt wurde. Was ihn jedoch eigentlich interessierte, war nicht der Sprintstar selbst, sondern der Raum, der ihn umgibt. Die Inszenierung großer (Sport-)bühnen abseits des Nachrichtengeschehens mit einem distanzierten Blick auf das Massenspektakel prägen seine Bilder der Olympischen Spiele („Olympia“, 2016-2024). Sie sind erzählerisch, ohne zu viel zu verraten.

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